Zitat:
Original von Rizzen
Ja, da gebe ich dir recht - wird angepasst.
Du dreckiger Lügner, einen Scheiß hast du angepasst!
So, sieben Jahre später hole ich das Thema aus aktuellem Anlass (nein, keine Angst) wieder hoch.
Der Anlass ist folgender:
Ich habe meinen Frieden damit geschlossen und bin bereit loszulassen: Im AFM4 werden die Spieler endlich sterben dürfen.
Natürlich ist es ein rührender Anblick, wenn man Ralph Albertz in seinem hohen Alter an lauen Tagen im späten Frühling abends allein (und auf seinen Stock gestützt) im Walter-Frosch-Gedenkstadion stehen sieht. Man beobachtet ihn, wie er dort mit geschlossenen Augen nur da steht, tief einatmet und versucht, aus dem Duft des nahenden Sommers den einen herauszufiltern, der ihn an diesen Abend erinnert, als die Kickers damals die Meisterschaft gewannen. Damals, als er noch jung war.
Dann kommt er langsam die Tribüne hoch und ihr blickt in seiner zuvor geschlossenen Augen. Die Augen eines Helden vergangener Zeiten. Die Augen eines müden, alten Helden. Und ihr Blick sagt: "ICH BIN JETZT 148 JAHRE ALT VERDAMMT! LASST MICH DOCH ENDLICH GEHEN!"
Ich hatte darüber früher bereits geschrieben: Der AFM spielt in einer Welt, die unserer sehr ähnlich ist, aber sich in einigem doch von ihr unterscheidet. Dazu gehört, dass ich bestimmte Themen gerne aus dem Spiel heraus halten möchte. Kindesmisshandlung gehört das beispielsweise dazu. Bei diesem Beispiel müsste vermutlich auch eher wenig darüber diskutiert haben, warum das im AFM keinen Platz hat. Die Frage ist aber: Wo zieht man die Grenze?
Beim Tod weiß ich, dass ich sie definitiv beim Thema Suizid ziehe. Zumindest in der Form: Ich möchte im Spiel, welches Spaß machen soll, nicht mit etwas konfrontiert werden, was bei mir Trauer auslöst. Auch wenn es die aus der Sicht einiger vielleicht "lächerliche" Trauer um einen fiktiven Charakter sein mag - aber eben dieses Gefühl ist eines, welchem ich beim AFM keinen Platz einräumen möchte.
Zurück aber zum Tod an sich... dieser ist und bleibt nunmal ein Teil des Lebens und der Welt. Entfernt man ihn aus der Gleichung, führt das zu absurden Situationen, wie der oben beschriebenen mit dem armen, alten Ralphi. Diese Welt, von der wir hier reden - und das musste ich erstmal realisieren - ist allerdings aber eine Welt, die ich geschaffen habe. Was auch bedeutet: Diese Welt muss nicht so sein, wie ich glaube, wie die reale Welt ist - sondern sie kann so sein, wie ich mir wünsche, dass die reale Welt wäre.
Das klingt jetzt alles ziemlich kryptisch - und was ganz genau und in welchen Details dahinter steckt, bin ich auch noch nicht bereit, zu verraten (derzeit noch stetigem Wandel unterworfen). Nur so viel: Das Ende von etwas kann auch der Anfang von etwas neuem sein.