Zitat:
Original von toonic
Man kann übrigens immer noch Rekordspieler produzieren, muss sie halt nur entsprechend lange einsetzen. Dass das nicht immer im Rahmen der eigenen sportlichen Erwartungen passiert oder passieren kann, ist halt die logische Konsequenz von "Prioritäten setzen". Aber unmöglich isses auch weiterhin nicht... nur das eigene Ego steht bei manchen im Weg. ;-)
Das ist sicher nicht ganz verkehrt, dass man auch weiterhin Vereinslegenden produzieren kann. Nur ist es irgendwie deutlich schwieriger geworden, Spieler über 31 noch wettbewerbsfähig zu halten, durch die nun rasant schnellen Abwertungen (Zahn der Zeit + normale Altersabwertung).
Ende vorletzter Saison Jahr hatte ich einen 31,5 Jahre alten AV, der mit Stärke 19 und 54% früher sicher nochmal einen neuen längeren Vertrag bekommen hätte. Unter jetzigen Vorzeichen kann man das nicht machen, weil er in Windeseile zum 17er wird und dann Jüngeren den Platz wegnimmt.
Mir persönlich gefällt die neue Rasanz der Abwertungsgeschwindigkeit nicht, weil ich auch finde, dass sie der Realität nicht mehr entspricht. Zumindest bei mittelstarken Spielern. Ich hätte mir gewünscht, dass eine exponentielle Abwertung vor allem bei den Extremspielern stattfindet, um die kritisierten Auswüchse einzudämmen, aber nicht so stark beim Gros der Durchschnittspieler.
Eine andere Folge daraus ist eben auch, dass langjährige Statistiken dadurch auf der Zeitachse nicht mehr miteinander vergleichbar sind. Für Statistik-Fans ist das unschön, denn die Rahmenbedingungen haben sich dadurch so stark verändert, dass viele alte Vereins- und ewige Ligarekorde dadurch kaum mehr gebrochen werden können.
Es ist ein Detail, das mich auch z.B. im echten Fußball ärgert, wenn wegen einer Pandemie die Zahl der Einwechselspieler auf 5 hochgeschraubt wird, sobald die Pandemie (=der angebliche Grund für Maßnahme) vorbei ist, an der Sache aber einfach trotzdem festgehalten wird. Warum auch immer. Denn seitdem kommen je Spieltag bis zu 32*9=288 neue Bundesliga-Spiele hinzu, während es vorher maximal 28*9=252 neue Bundesliga-Spiele waren. Über die Saison betrachtet heißt das, dass nun jedes Jahr bis zu 9792 statt maximal 8568 neue BL-Spiele entstehen, also 1224 oder fast 15% mehr als früher. Einfach so. Es war in den 70ern, als es nur zwei Auswechslungen gab, für einen BL-Spieler viel schwieriger, auf 100 oder 200 BL-Spiele zu kommen als heute. Heute kannst du ja schon als Einwechselspieler, der immer ab der 80. Minute reinkommt, schnell mal die 50 oder 100 vollmachen.
Was ich damit sagen will, die VERGLEICHBARKEIT leidet. Zentrale statistische Kennwerte entfremden sich auf der horizontalen Zeitachse voneinander. Und das ist nie gut, zumindest für Leute, denen so was wichtig ist.