Mir ist es wichtig, hinzuzufügen, dass das Dinge sind, die für JEDEN gelten.
Hier standen in den letzten Tagen insbesondere zwei Leute im Fokus - es geht aber hier nicht bloß um zwei "Einzelfälle". Was ich aktuell wahrnehme ist, dass einige Leute mehr trauen, sich zum Thema der Umgangsformen zu Wort zu melden und zu sagen, dass sie etwas daran stört. Das finde ich positiv.
Mein Eindruck dabei ist allerdings, dass beim einen oder anderen auch viel Frust drin sitzt, für den man nun weniger Hemmungen sieht, ihn rauszulassen. Oder auch die Gelegenheit nutzt, jemandem einen mitzugeben, weil "die das ja genauso machen!"
Auch wenn ich das auf einer persönlichen Ebene ja absolut nachvollziehen kann, trägt das aber leider kein Stück dazu bei, die Dinge auch in der Zukunft zu verbessern. Denn was entsteht daraus bestenfalls? Nichts.
Wahrscheinlicher ist aber, dass dadurch auf der Seite desjenigen, der "einen mitbekommen hat", das Gefühl entsteht: "Ach toll, aber der da darf sowas jetzt, oder wie?"
Da ich gerade dazu in den letzten Tagen viel Zuspruch bzw. das Feedback bekommen habe, dass das sehr nachdenklich gemacht hat, würde ich zum Thema "Mobbing" nämlich gerne noch hinzufügen:
Ich glaube, den wenigsten Mobbern ist wirklich bewusst, was sie dort tun. Sei es durch ein Gefühl der Unfairness ("der hat aber auch und ich soll jetzt...?"), mangelnde Empathie ("Aber das war doch nur lustig gemeint, warum verstehst du das denn falsch?"), nachträgliche "Bitte um Rücksichtnahme" ("Hey, ich hatte halt einen scheiß Tag, bewerte du das nicht über!") oder einfach mangelndes Verständnis ("Verstehe ich nicht, würde ich nie so auffassen").
Und vielleicht tut es dem einen oder anderen bestimmt auch mal gut, selbst in eine solche Situation zu geraten, um nachzuempfinden, wie beschissen sich sowas anfühlt: wenn man das Gefühl hat, alle seien gerade gegen einen, hacken auf einem rum und man versteht nichtmal so richtig, warum das so gekommen ist und was man falsch gemacht hat.
Ich bin da aber kein Fan von. Das "wach rütteln" sollte bzw. muss reichen. Alles darüber hinaus ist nur noch ein "drauf einhacken" und meiner Ansicht nach nicht mehr zielführend: Für ein vernünftiges Miteinander.
In diesem Sinne nochmal auch von meiner Seite die Erinnerung daran: Umgangsformen und Etikette gelten für jeden. Auch hier baut man kein "Bonuskonto" auf von dem man sich einen Freifahrtsschein kaufen kann, wenn man nur lange/oft genug nett war oder der eigenen Auffassung nach oft genug "einstecken musste".